Ausgehend vom Trailer des neues Terry Gilliam Films, kam mir da so ein Gedanke, den ich hier zumindest anreißen, aber dann doch nicht völlig filmhistorisch abarbeiten möchte. Dafür gibt es da draußen genug Bachelor-Studenten irgendwelcher Medienwissenschaften, dessen Thesen ähnlich viele Menschen lesen wie diesen Blogeintrag. Ihr Nachteil, ist mein Vorteil: Hier geht es um nichts.
Da steht also dieser Film vor der Tür, um mal ein völlig falsches Bild aufzubauen. Die Bilder des Regisseurs von Twelve Monkeys und Brazil sind aber ebenfalls meist recht schräg, warum also nicht. Nicht unerwähnt bleiben sollte – heute lieben ja alle Listicles – The Life of Brian.
Der neue heißt also „The Zero Theorem“. Es geht um das Computergenie Qohen Leth, der nach einer mathematischen Formel sucht, die die Frage nach dem Sinn des Lebens beantwortet.
Ich verzeihe den enthaltenden Denkfehler, da der Film eine Dystopie ist. Kann ja durchaus sein, dass in der Zukunft niemand mehr den Anhalter kennt und so auch nicht die Antwort 42. Ich habe schon früher im Mathematikunterricht nie verstanden, warum der Lehrer von mir eine Formel möchte, wenn die Lösung doch schon vor der Problemstellung bekannt war. Wer braucht eine Frage, wenn man die Antwort kennt? (Diese Frage wäre demnach unnötig, da ich die Antwort ja weiß…)
Ich schweife ab*
Also zurück zum Film: Qohen Leth wird von Christoph Waltz gespielt. Und wenn ihr euch den Trailer angeschaut habt, dann treffen wir uns im Text darunter wieder.
Mein Thema soll nämlich gar nicht dieser Film im speziellen sein, obwohl ich mich auf ihn freue, da ich Terry Gilliam zu den ganz Großartigen zähle, sondern „Der deutsche Dialekt im anglo-amerikanischen Film.“ (Lieber Bachelor-Student, das Thema steht zu deiner vollsten Verfügung. Wärst aber bestimmt nicht der Erste.)
Momentan ist es eben Waltz, der diese Ausdrucksweise als Stilmittel prägt. Doch die Liste ist lang. Sei es Marlene Dietrich (Beispielfilm „Golden Earrings„), Arnie oder Diane Kruger. Einige von ihnen prägten mit diesem oft eingesetztem deutsch betontem Englisch ihrer Schaffenszeit in Hollywood. Diane Kruger spricht hier sogar (ein wenig) über das Thema.
Viel mehr möchte ich darüber auch gar nicht sagen. Nur, dass es ein mehr als berechtigter Grund ist, Filme im Original zu sehen. Django Unchained fehlt auf deutsch die Hälfte seines Humors. Marlene Dietrich wurde zeitweise, zumindest wenn die Filme im Original auf Englisch waren, in Deutschland mit einer anderen Stimme synchronisiert. Und Arnolds Erfolg in Hollywood und als Politiker erklärt sich vielleicht gerade durch dieses seltsam hart gesprochene Englisch seiner Figuren. Politiker zähle ich übrigens auch zu einer dieser.
Ich bin überhaupt kein Deutschfanatiker. Wäre ich das, dann wäre ich wohl bei DaF geblieben. Immerhin trage ich u.a. den Titel Bachelor of Arts Deutsch als Fremdsprache. Der liest sich übrigens genauso bescheiden, wie er wertvoll ist. Er klingt meiner Meinung nach aber ganz nett, wenn man ihn mit schöner deutsch-englischer Einfärbung spricht.
Das Gute ist, ich kann das gar nicht anders. In dem Sinne: Talk to the Hand!
2 Gedanken zu „Talk to the Hand“
»BADAF!« oder Die Onomatopoesie modularisierter Studienabschlüsse. (@wurzel9nichtsie)
@wurzel9nichtsie BTW: Der BA/MA DaF ist einer der nachgefragtesten philologischen Studiengänge überhaupt!